Gewittertypen: Front- und Wärmegewitter
Es gibt zwei verschiedene Gewittertypen:
- das Frontgewitter, welches mit einer Kaltfront (und evtl. folgendem Wettersturz) auftritt. „Solche Frontgewitter haben meist eine eindeutige Zugbahn und treten großflächig auf. Ihr Auftreten ist wenig überraschend, ihre Ankunftszeit ist meist gut vorhersagbar und ist tages- und jahreszeitlich unabhängig.
- das Wärmegewitter. Diese Gewitter treten vor allem in den warmen Monaten (wobei der Juli der gewitterreichste Monat ist, gefolgt von August und Juni) während Schönwetterperioden auf. Je wärmer es ist, desto mehr Wasserdampf befindet sich in der Luft und umso leichter können sich Gewitter entwickeln. Typischer Weise nimmt die Gewitterneigung während einer Schönwetterperiode von Tag zu Tag weiter zu.
Die Beobachtung der Wolkenbildung gibt Aufschluss über die Gewitterneigung: Wachsen anfangs kleine Haufen- bzw. Schönwetterwolken rasch zu immer größer werdenden Quellwolken und schlussendlich zu Wolkentürmen (evtl. sogar mit Ambossbildung) aus, sind dies eindeutige Alarmzeichen. „Im Gegensatz zu Frontgewittern treten Wärmegewitter meist am Nachmittag oder Abend sowie lokal begrenzt auf.
Sorgfältige Planung ist entscheidend
Von Gewittern überrascht zu werden, lässt sich mit einer guten Tourenplanung und einer genauen Beobachtung der Wolkenbildung am Tourentag zum Großteil verhindern. Ein früher Aufbruch kann vor allem im Sommer ein klarer Vorteil sein.
Wetterbericht und entsprechende Tourenplanung
Mit einer sorgfältigen Tourenplanung und einer genauen Beobachtung der Wolkenbildung am Tourentag lässt sich ein Überrascht werden durch ein Gewitter zum Großteil verhindern. Ein früher Aufbruch ist vor allem im Sommer eine gute Strategie.
Oft lassen sich Gewitter mit einer guten Treffsicherheit vorhersagen. „Vor jeder Bergtour sollte man sich also möglichst zeitnah bei einem qualitätsvollen Wetterbericht über die tägliche Gewitterneigung informieren. Ist eine solche gegeben, planen wir unsere Tour so, dass wir rechtzeitig – idealerweise zu Mittag – wieder retour oder in einer Schutzhütte sind. Wir verzichten an labilen Tagen auf lange Touren und solche mit Seilversicherungen an ausgesetzten Graten und mit exponierten Gipfeln“,
Was tun, wenn ein Gewitter am Berg droht?
Richtige Touren- und Zeitplanung sowie rechtzeitiges Umkehren sind wesentlich, um nicht in ein Gewitter zu kommen. Überrascht uns dennoch einmal ein Gewitter, können wir unsere Situation mithilfe einfacher, aber effektiver Verhaltensregeln verbessern:
- Wir verlassen so schnell wie möglich ausgesetzte Grate und alleinstehende Erhebungen wie Gipfelkreuze und Felstürme.
- Wir entfernen uns von Stahlseilen und suchen – falls möglich – größere Felshöhlen zum Schutz auf, bleiben der Felswand aber so gut es geht, mindestens jedoch 1,5 m fern.
- In Kauerstellung auf Rucksack oder Seil hockend, um eine mögliche Schrittspannung zu vermeiden, warten wir darauf, dass das Gewitter vorübergeht.
- Im absturzgefährdeten Gelände bleiben wir stets selbstgesichert!
- Gegen Nässe und Auskühlung können wir uns mit Biwaksack und Funktionsbekleidung schützen.
Achtung: Gewitter sind oft mit Starkregen verbunden. In kurzer Zeit können in Felswänden gefährliche Sturzbäche entstehen und Steinschlag auslösen.
Zudem besteht bei Starkregen die Gefahr dass wir schnell durchnässt sind und stark auskühlen. Die größte Gefahr bei Starkregen besteht in der völligen Durchnässung und der daraus resultierenden Unterkühlung. In Mehrseillängen können wir nicht rasch und nicht beliebig ausweichen, was die Situation zusätzlich verschärft. Bietet sich ein trockener Platz, ist es meist besser, das Gewitter dort auszusitzen, als hektisch Richtung Ausstieg weiter zu klettern und dann ohne Schutz zu sein.




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